Der „Hashtag des Monats“ ist das neue Audioformat im OSS-Blog. Im monatlich erscheinenden Podcast erklären wir Begriffe rund um die Themen Medien und Digitalisierung.
Folge 3: Cookies (Dauer: 6:54 min)
In der dritten Hashtag-Folge unserer Podcastreihe sprechen wir über Cookies. Ihr habt sicher auch schon einmal mit Cookies zu tun gehabt. Aber wisst ihr auch, was dahintersteckt? Unser Experte Thomas klärt euch auf.
Viel Spaß beim #des Monats April
Hashtag des Monats
Folge 3: Cookies
Immer diese nervigen Cookie-Abfragen, wenn man eine neue Webseite besucht. Viele Menschen klicken einfach auf „Cookies akzeptieren“ ohne überhaupt zu wissen, welche Auswirkung das hat. Hauptsache das blöde Banner ist nicht mehr im Weg. Vielleicht hast du dich auch schon dabei ertappt. Aber was bedeutet „Cookies akzeptieren“? Was sind überhaupt Cookies, wofür werden sie eingesetzt und wie geht man mit ihnen um? Diesen Fragen möchten wir in Podcast-Folge 3 nachgehen. Viel Spaß beim Hashtag des Monats.
Was sind Cookies?
Das Wort „Cookie“ bedeutet wortwörtlich übersetzt „Keks“ oder „Plätzchen“. Mhhh… lecker, könntest du jetzt denken. Aber an dieser Stelle müssen wir dich leider enttäuschen. Natürlich geht es im Internet nicht um Kekse, sondern es handelt sich hier um kleine Textdateien, die von deinem Internetbrowser (z. B. Mozilla Firefox, Safari oder Google Chrome) auf deinem Endgerät (also deinem Smartphone, Tablet oder Notebook) gespeichert werden. Diese Dateien sollen dazu dienen, Webseiten benutzerfreundlicher zu machen. Allerdings können Sie zum Beispiel auch dazu verwendet werden, personalisierte Werbung anzuzeigen.
Wie genau funktionieren Cookies?
Angenommen du öffnest eine Internetseite, z. B. die Seite zu deinem neuen Lieblingsgame. Beim Betreten der Seite willigst du ein, dass deine Cookies gespeichert werden dürfen. Während du auf der Webseite surfst, vergrößerst du die Schrift und änderst die Sprache der Seite von der Standardeinstellung „Englisch“ auf „Deutsch“. Die Webseite fordert deinen Browser nun auf, die Einstellungen für Sprache und Schriftgröße zu speichern. Zwei Tage später besuchst du die Seite erneut. Die gespeicherten Cookies zu den Einstellungen von Schriftgröße und Sprache werden dann beim Aufruf der Internetseite von deinem Browser an den Server der Internetseite gesendet und die Seite kann mit den entsprechenden Einstellungen (mit größere Schrift und in deutscher Sprache) geladen werden.
Welche Informationen werden in Cookies gespeichert?
Aber es geht natürlich nicht nur um die Schriftgröße und die Sprache. Cookies können allerlei Informationen über dich und dein Nutzerverhalten speichern. Es handelt sich zum Beispiel um Informationen, die dich als Besucher persönlich identifizierbar machen: zum Beispiel deinen Namen, deine E-Mailadresse, Login-Daten oder deine letzten Suchanfragen. Natürlich können diese Daten nur gespeichert werden, wenn du sie vorher auch eingegeben hast. Mitunter ist das auch ganz praktisch. Sind beispielsweise deine Login-Daten in den Cookies hinterlegt, so musst du sie nicht jedes Mal eingeben. Cookies können also dazu eingesetzt werden, dir das Leben einfacher zu machen. Sind Cookies folglich immer eine gute Sache? Ganz so einfach ist es leider nicht…
Welche Arten von Cookies lassen sich unterscheiden?
Cookie ist nicht gleich Cookie. Grundsätzlich lassen sich verschiedene Arten von Cookies unterscheiden:
Es gibt Cookies, die für die Funktionsweise einer Internetseite unbedingt erforderlich sind. Hierbei handelt es sich häufig um sogenannte Session Cookies. Session Cookies werden zeitlich begrenzt gespeichert und wieder gelöscht, sobald man den Internetbrowser schließt.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch sogenannte „nicht notwendige Cookies“.
Hierzu zählen unter anderem funktionale Cookies. Diese speichern z. B. Login-Daten, damit du diese nicht bei jedem Besuch der Webseite erneut eingeben musst. Sie bewirken also eine funktionale Verbesserung. Daher die Bezeichnung.
Performance Cookies sind Cookies, die Informationen zum Nutzerverhalten speichern, also z. B. die Dauer und die Häufigkeit des Aufrufs der Webseite bzw. der Unterseiten. Der Betreiber der Internetseite kann diese Cookies für statistische Auswertungen nutzen, um sein eigenes Online-Angebot zu optimieren.
Tracking Cookies speichern Informationen über die von dir besuchten Webseiten, deine Online-Einkäufe, Orte von denen aus du auf eine Webseite zugreifst, deine IP-Adresse und vieles mehr. So wird nach und nach ein sehr genaues Profil von dir erstellt. Mit Hilfe der getrackten Daten können dann z. B. personalisierte Werbeanzeigen geschaltet werden. So werden dir genau solche Produkte präsentiert, die für dich interessant sein könnten. Interessierst du dich beispielsweise für neue Sneakers und durchforstest den ein oder anderen Online-Shop, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass dir anschließend gezielt Sneaker-Werbung angezeigt wird. Natürlich nur, wenn du zuvor die Tracking Cookies akzeptiert hast. Ausgehend von den erhobenen Daten können Rückschlüsse über deine Vorlieben, deine politische Einstellung und vieles mehr erhoben werden. Mit diesen Informationen ist es sogar möglich Menschen gezielt zu beeinflussen. Du solltest also ganz genau prüfen, weshalb dir welche Inhalte im Netz angezeigt werden und woher diese stammen.
Drittanbieter-Cookies sind Cookies, die von einer anderen Webseite angelegt werden, als die, auf der du gerade surfst. Dies ist der Fall, wenn Inhalte anderer Anbieter (z. B. Videos eines Videoportals oder der Like Button eines Social Media Netzwerks) in Homepage integriert werden.
Wie kann ich herausfinden, welche Cookies gespeichert werden?
Über die Browsereinstellungen kannst du herausfinden, welche Cookies aktuell gespeichert sind. Zu den Einstellungen gelangst du in der Regel über das Menü in der rechten oberen Ecke deines Browsers. Meist ist dies durch drei Punkte oder drei horizontale Striche gekennzeichnet.
Unter dem Menüpunkt „Datenschutz & Sicherheit“ kannst du nachsehen, welche Cookies gespeichert wurden. Außerdem kannst du hier verschiedene Eistellungen zur Speicherung von Cookies vornehmen. Beispielsweise lassen sich pauschal alle Drittanbietercookies blockieren. Die Menüführung unterscheidet sich je nach Browser etwas.
Warum werde ich eigentlich jedes Mal nach meinem Einverständnis gefragt?
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im Jahr 2019 geurteilt, dass das Speichern nicht unbedingt notwendige Cookies der aktiven Zustimmung des Nutzers einer Internetseite bedarf. Aus diesem Grund wird man beim Besuch einer Webseite, die Cookies speichert, um sein Einverständnis hierfür gebeten. Auf diese Weise wird der Datenschutz berücksichtigt und du kannst selbst entscheiden, ob du Cookies zulassen möchtest oder eben nicht. Du kannst auch nur bestimmte Cookies (z. B. Tracking Cookies) ablehnen.
Was sollte ich im Zusammenhang mit Cookies beachten?
Cookies sind grundsätzlich also nicht schädlich. Dennoch möchtest du vielleicht vermeiden, dass persönliche Daten von dir gespeichert werden oder gezielt Werbung geschaltet wird. Hier sind einige Tipps, wie du dies verhindern kannst.
Tipp 1: Grundsätzlich solltest du genau überlegen, welche Cookies du zulassen möchtest und welche nicht. Dank des Urteils des Europäischen Gerichtshofes hast du diese Entscheidung selbst in der Hand.
Tipp 2: Über die Browsereinstellungen lassen sich Cookies einsehen und ganz einfach entfernen. Du solltest deine Cookies in regelmäßigen Zeitabständen löschen.
Tipp 3: In den Browsereinstellungen kannst du Drittanbieter-Cookies auch grundsätzlich verbieten. Du kannst auch überhaupt keine Cookies zulassen. Dies wird jedoch dazu führen, dass einige Webseiten nur eingeschränkt funktionieren.
Tipp 4: Die gängigen Browser bieten auch die Möglichkeit im Inkognito- oder privaten Modus zu surfen. Hierbei werden weder Cookies noch der Browserverlauf gespeichert.
Wir hoffen, dass du jetzt etwas genauer weißt, was Cookies sind und wie du mit Ihnen umgehen solltest.
Sei gespannt, was dich in der nächsten Folge unserer Podcastreihe erwartet. Bis zum nächsten Hashtag des Monats!